😂 BLOG-BEITRAG – „Mama-Sein mit DIS – der ultimative Survival-Guide“
Mama-Sein ist generell schon Hardcore.
Mama-Sein mit einer Dissoziativen Identitätsstörung ist dagegen eine Mischung aus:
- moderner Kunst,
- Krisenmanagement,
- Improvisationstheater,
- Notfallseelsorge,
- und einem Multiplayer-Spiel → bei dem keiner weiß, wer die Controller in der Hand hat.
Ich sag’s mal so:
Andere Mütter verlieren mal die Nerven.
Ich verliere die Zeit, die Identität, den Anteil, der gerade vorne war –
und gelegentlich auch die Nudeln im Einkaufswagen, weil irgendjemand die „weg geräumt“ hat,
den ich nicht kenne,
aber der zu mir gehört.
🧠 Szene 1: Morgens im Bett – Systemstart
Normale Mütter:
wachen auf und starten in den Tag.
Ich:
wer auch immer heute vorne landet, bitte durchzählen… 3, 2, 1… Überraschung.
Heute bin ich dran.
Gut.
Vielleicht.
Hoffentlich.
Wednesday im Hintergrund: „Des wird nix.“
Sam hält eine Kartoffel wie ein emotionales Schutzobjekt.
Mila ist schon wach, bevor mein Gehirn überhaupt Strom hat.
Liss überlegt, ob sie sich wieder unter ein Kissen vergraben soll.
Lusy ruft:
„So Kinderle, jetz machad mir erscht mol ruhig.“
🍞 Szene 2: Frühstück – Oder wie wir es nennen: Trial & Error
Andere Mütter fragen:
„Möchtest du Cornflakes oder Brot?“
Ich frage:
„WER VON UNS MACHT JETZT DAS FRÜHSTÜCK?!“
Ergebnis:
- Sam will Kartoffeln
- Lusy möchte „a g’scheids Vesper“
- Mila will Schokocreme, und zwar sofort
- Wednesday findet Frühstück überbewertet
- Liss sitzt unter dem Tisch, weil der Toaster zu laut war
Ich suche nach dem Kaffee –
bis ich mich erinnere,
dass ich Kaffee hasse,
und einer im Innen wahrscheinlich demonstrativ die Maschine ausgesteckt hat.
Ende vom Lied:
Es gibt Brot. Für alle.
Ob sie wollen oder nicht.
📚 Szene 3: Schule – mein persönlicher Thriller
Andere Mütter:
„Tschüss, hab einen schönen Tag!“
Ich:
„Okay, bitte keinen Systemwechsel auf dem Schulhof.
Bitte keinen Flashback.
Bitte keine innere Diskussion über Fisch, Kartoffeln oder Existenzängste.“
Innen läuft währenddessen:
- Wednesday scannt alle Eltern misstrauisch
- Sam sagt leise: „Das isch zu laut da…“
- Mila möchte auf den Zaun klettern
- Liss drückt sich an die Wand
- Lusy: „Isch guat, mir schaffad des.“
Ich mache gerade eine komplette Innen-Konferenz,
damit niemand plötzlich übernimmt und mir spontan Fische kaufen geht.
🧹 Szene 4: Haushalt – mein Endgegner
Ich möchte aufräumen.
Wirklich.
Ich will es ja.
Aber:
- Mila verteilt Glitzer
- Wednesday weigert sich
- Lusy will’s gscheid mache
- Sam sucht Kartoffeln
- Liss versteckt sich
- Ich verliere 20 Minuten Zeit
Am Ende sieht es aus wie ein Escape Room.
🍝 Szene 5: Kochen – WG-Kompromiss deluxe
Ich mache Nudeln (neutral).
Sam freut sich.
Mila tanzt.
Wednesday rollt mit den Augen.
Liss sitzt leise da.
Ich atme.
Lusy: „Mach no a bissle Fisch dazu.“
Ich: „NEIN.“
Wednesday: „Gott sei Dank.“
🌪️ Szene 6: Abends – wenn Mütter müde sind und ich… noch müderer
Kinder im Bett.
Andere Mütter: „Endlich Ruhe.“
Ich:
„Endlich Innenruhe?
Nein?
Noch nicht?
Okay.
Alles klar.“
Innen passiert noch:
- Sam weint leise
- Mila hat Energie wie ein Solarpanel
- Liss braucht Nähe
- Wednesday bewacht Türen
- Lusy beruhigt alle in schönstem Schwäbisch
und ich falle fast um,
und trotzdem versuche ich die Stille auszuhalten –
weil dann das Innen laut wird.
💙 Fazit: Mama-Sein mit DIS ist Schwerstarbeit – aber ich mache es
Meine Kinder haben eine Mutter,
die für sie kämpft,
auch wenn sie innen oft auseinandergerissen ist.
Ich bin viele.
Ich bin chaotisch.
Ich verliere Zeit.
Ich verliere Anteile.
Ich verliere mich manchmal.
Aber ich verliere NIE:
- 👉 die Liebe zu meinen Kindern
- 👉 den Willen weiterzukämpfen
- 👉 die Fähigkeit zu lachen – notfalls schwarz
- 👉 und den Mut, jeden Tag wieder aufzustehen
Und das reicht. Mehr als genug.