Dissoziation

🌀 BLOG-BEITRAG – „Die Gedanken-WG erklärt Dissoziation“
(mit Ehrlichkeit, Humor und einer Prise Katastrophe)

Dissoziation.
Das Wort, das klingt wie ein IKEA-Regal und sich anfühlt wie ein Soft-Reset fürs Gehirn.

Für viele eine Theorie.
Für mich und die Gedanken-WG:
Alltag. Inklusive Systemabstürze.

Lass uns das mal erklären.
Auf WG-Art.

🧠 Was Dissoziation wirklich ist (laut der WG)

Ich:
„Kann mir bitte jemand erklären, warum ich plötzlich im Flur stehe und nicht weiß, wer mich hergeschickt hat?“

Wednesday: „Systemschutz.“
Lusy: „Sicher isch sicher.“
Liss: (leise hinter der Gardine) „Ich hatte Angst…“
Sam: „Es war zu viel…“
Mila: „ICH WAR ES NICHT 😇!!!“

Kurzfassung:
Dissoziation ist wie ein Sicherheitsmechanismus, der sagt:

👉 „Stopp. Zuviel. Wir schalten um.“

Nur dass niemand vorher fragt.

🧊 Arten von Dissoziation – erklärt wie in einer WG-Sitzung

1️⃣ „Ich bin da, aber nicht da“ – Depersonalisation

Ich fühle mich wie eine Figur in meinem eigenen Film.
Oder wie eine Zuschauerin im falschen Leben.

Wednesday: „Sehr praktisch. Emotionen auf Sparflamme.“
Liss: „Ich fühle mich dann klein und wie aus Watte…“
Ich: „Ich fühle mich wie ein schlecht gezeichnetes Strichmännchen. Danke.“

2️⃣ „Die Welt ist komisch“ – Derealisation

Alles sieht fremd aus:
zu hell, zu still, zu laut, zu weit weg.

Sam: „Alles fühlt sich falsch an…“
Ich: „Warum sehen meine eigenen Möbel aus wie Kulissen im Möbelhaus??“
Mila: „Cool! Dann kann ich so tun, als wäre ich im Abenteuerfilm!“

3️⃣ „Blackouts“ – Wohin zur Hölle ist die Zeit?

Manchmal fehlt:

  • eine Minute
  • eine Stunde
  • ein ganzer Nachmittag
  • oder ein gesamter Einkauf bei Aldi (inkl. Kassenzettel ohne Erinnerung)

Die WG nennt das:

👉 „Stationswechsel“

Wednesday: „Ich übernehme. Weil Chaos.“
Lusy: „Mir händ g’macht was nofig war.“
Ich: „Super. Aber wer hat die Nudeln in den Schrank zum Waschmittel gestellt??“
Alle: „Wir waren’s nicht.“
(Ja klar.)

4️⃣ „Frontwechsel“ – ein anderer Anteil übernimmt

Das ist DIS-Spezial.

Ich bin Tanja.
Dann plötzlich nicht mehr.
Oder halb.
Oder gemischt.

Es fühlt sich an wie:

Ein Fahrerwechsel auf der Autobahn –
ohne anzuhalten,
ohne Blinker,
ohne Info in der Gruppe,
während Mila im Rückraum „WHEEEEEE!“ schreit.

Wednesday übernimmt oft in gefährlichen Situationen.
Liss in stillen Momenten.
Sam, wenn es zu viel wird.
Mila… wenn Zucker im Spiel ist.
Lusy, wenn Schwäbisch notwendig ist.

Ich?
Ich komme irgendwann wieder und denke:

👉 „Was zum Teufel ist passiert?“

🧩 Warum passiert das?

Weil mein Gehirn gelernt hat:

  • zu viel → abschalten
  • zu gefährlich → wechseln
  • zu laut → Schutz
  • zu schmerzhaft → trennen
  • zu überfordernd → resetten
  • zu traumatisch → „wir machen das mal anders“

Es ist ein Überlebenssystem.
Ein intelligentes.
Ein belastetes.
Ein beeindruckendes.

Nur… nicht gerade alltagstauglich.

🚪 Wie fühlt sich Dissoziation an? (laut jedem WG-Mitglied)

Ich: „Leer. Nebelig. Wie verschwunden.“
Lusy: „Wie hinter d’ Scheibe steh’ und nix mache kenne.“
Sam: „Wie verstecken.“
Liss: „Ich hör noch alles, aber ich bin weit weg…“
Wednesday: „Wie taktische Rückzugsposition.“
Mila: „Wie Trampolin im Kopf!“

Jede hat ihre eigene Wahrnehmung –
und alle sind gleichzeitig wahr.

😂 Und wie reagiert die Außenwelt?

Andere Menschen:
„Du wirkst so ruhig.“

Ich innerlich:
„Ich bin nicht ruhig, ich bin einfach nicht da.“

Andere Menschen:
„Du schaust so neutral.“

Ich:
„Ich hab gerade vergessen, in welchem Jahrhundert wir sind.“

Andere Menschen:
„Du hörst gar nicht zu.“

Ich:
„Doch, aber jemand anderes.“

❤️ Und warum ist Dissoziation irgendwie… mutig?

Weil es bedeutet:

  • Wir haben überlebt.
  • Wir haben Strategien.
  • Wir haben mehrere Stimmen, die uns schützen.
  • Wir haben Anteile, die Verantwortung übernehmen.
  • Wir haben ein System, das funktioniert.
  • Wir sind nicht kaputt.
  • Wir sind komplex.
  • Wir sind viele – und das ist Stärke.

Die Gedanken-WG schließt mit:

Lusy: „Mir schaffad des.“
Sam: „Gemeinsam.“
Wednesday: „Mit Kontrolle.“
Liss: „Mit Sicherheit.“
Mila: „UND MIT GLITZER!!!“
Ich: „…und hoffentlich mit Therapie.“